Regionale Kaffeeröstereien – warum der Kaffee plötzlich viel besser schmeckt
Die Bedeutung der Kaffeerösterei für den Espresso-Geschmack
Wenn die Kaffeebohnen geerntet werden, lässt wenig an die braunen Bohnen denken, die Sie in die Espressomaschine geben werden. Die roten Kaffeekirschen enthalten die rohe Bohne. Die rote Außenhaut, auch Pulpe genannt, wird nach der Trocknung entfernt. Nachdem auch das an Pergament erinnernde Häutchen entnommen wurde, gelangen die rohen Kaffeebohnen in die Rösterei.
» Mehr InformationenOb die Bohnen in einer großen, industriellen Röstanlage oder einer kleinen und regionalen Rösterei weiterverarbeitet werden, werden Sie schmecken. Dies liegt nicht nur an den relativ kurzen Transportwegen, welche regional geröstete Kaffeebohnen bis zum Endverbraucher zurücklegen müssen. Wenn eine deutsche Kaffeerösterei in Hamburg frische Bohnen als wichtige Bezugsquelle hat, ist der Weg des hochwertigen Rohkaffees zur Rösterei relativ kurz.
Große Industrieröster schlagen die Bohnen aber häufig mehrmals an internationalen Häfen um und wählen dabei den günstigsten Weg nach Deutschland. Das kann auch LKW-Routen Mitten in Europa beinhalten. Aber es gibt noch einen anderen Unterschied zwischen großen und kleinen, regionalen Kaffeeröstern:
Regionale Kleinröster sind sehr häufig Familienbetriebe, die ihrer Arbeit mit Leidenschaft nachgehen. Dies schließt auch den Einkauf ein. Oft werden die Bezugsquellen und Kaffeebauern vor Ort besucht. Abseits von Massenproduktionen gibt es nämlich viele kleine Kaffeefarmen, die ganz besondere Beziehungen zu den Endkunden pflegen. Etwa auf der Kaffeeroute in Peru kann man solche Farmen besuchen.
Interessant: Die Kaffeebohnen werden in regionalen Röstereien auf Temperaturen zwischen 100 und 260 Grad erhitzt und in den ofenähnlichen Röstern gewälzt. Dabei dehnen sich die Bohnen aus und das Wasser verdampft. Durch die Röstung verändert sich die Zusammensetzung von Zuckern und Aminosäuren und vielfältige Aromen werden freigesetzt.
Je länger die Röstung erfolgt, umso dunkler erscheint die Bohne und umso kräftiger ist der Espresso am Ende im Geschmack.
- helle Röstungen: fruchtige Aromen und Säure ausgeprägt
- dunkle Röstungen: rauchig, bitter, schokoladig
Für die regionalen Röstereien ist es wichtig, auf ein langes und intensives Verfahren der Röstung zu setzen. Denn erst nach längerer Röstung werden Öle freigesetzt, die den Kaffeebohnen ihren typischen Glanz verleihen.
Frisch geröstet: regionale Kaffeeröstereien oder industrielle Röstung?
Die Aromen frisch gerösteter Bohnen haben sich noch nicht verflüchtigt und sind besonders intensiv. In den Röstereien werden oft unterschiedliche Röstungen angeboten. Die Rösttemperatur und die Röstdauer sind entscheidend für die Qualität des Espresso. Regionale Kaffeeröstereien passen den Röstvorgang individuell an und legen Wert auf Qualität.
» Mehr InformationenDie Vor- und Nachteile von regionalen Röstereien und der industriellen Herstellung finden Sie nun im Überblick:
regionale Kaffeeröstereien | industrielle, überregionale Kaffeeröstereien |
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Hinweis: Durch die schnelle Röstung bei hohen Temperaturen werden Bitterstoffe frei, die zu Sodbrennen führen können und den Magen reizen. Werden Kaffeebohnen zu schnell und zu heiß geröstet, wird Acrylamid freigesetzt. Der Stoff steht im Verdacht, Krebs zu erregen.
Regionale Kaffeeröstereien können es besser. Der Espresso gelangt nicht nur auf kurzen Wegen in den Handel, sondern wird auch unter optimalen Bedingungen hergestellt. Häufig kommt das schonende Trommelröstverfahren zum Einsatz. Die Röstdauer liegt bei etwa 16 bis 18 Minuten. Das Ergebnis ist ein runder Geschmack bei einem weitgehenden Verzicht auf Bitterstoffe.
Welche Bohnen eignen sich für Espresso?
Für Espresso werden Arabica- oder Robusta-Bohnen verwendet. Die Arabica-Bohne harmoniert besonders gut mit dem Espresso-Aroma, während die Robusta-Bohne für den zusätzlichen Koffein-Kick sorgen kann. Die Röstung in regionalen Röstereien kann den Geschmack des Espressos zwar entscheidend beeinflussen, letztlich kommt es aber auf die verwendeten Bohnen ebenso an. Hierbei lassen sich sortenreine Bohnen von Blends unterscheiden:
Espressobohnen-Art | Eigenschaften |
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Blends |
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sortenreine Espresso-Bohnen |
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Fazit: Regionaler Kaffee schmeckt am besten
Überlagerte Kaffeebohnen aus dem Supermarkt werden Ihnen wenig Freude machen. Espresso schmeckt am besten, wenn die Röstung noch nicht lange zurückliegt. In den ersten zehn Tagen nach der Röstung entwickeln die Bohnen beim Ausgasen ihr volles Aroma. Kaufen Sie Espresso aus regionalen Röstereien, wird sich der intensive Duft der Bohnen wahrnehmen lassen.
» Mehr InformationenTipp: Am besten schmeckt Kaffee, wenn die Bohnen nach der Röstung nicht länger als drei Monate gelagert werden.
Regionale Röstereien legen Wert auf Qualität und werden auf der Verpackung das Röstdatum angeben. Damit können Sie die passenden Bohnen für den perfekten Espresso-Genuss wählen und noch dazu die regionale Wirtschaft unterstützen.